FAQ zum Thema Behandlung von Schielen

Muss ich Nachsorge-Termine wahrnehmen?

Bitte nehmen Sie die Kontrolluntersuchungen ernst, sie haben nicht unwesentlich Einfluss auf das Gesamtergebnis nach der Operation. Sie stellen sich jeweils am ersten postoperativen Tag in unserem Zentrum zur Kontrolle vor. Danach überweisen wir Sie für die weitere Nachsorge gerne zu Ihrem betreuenden Augenarzt.

Wie lange falle ich nach der Operation aus?

Nach der Operation sollten Sie sich mindestens 4 Wochen schonen. In dieser Zeit sind auch sportliche Anstrengungen, Sport, Solarium, Sauna oder Schwimmbäder zu meiden. Die Teilnahme am Straßenverkehr ist erst wieder möglich, sobald sich ein ausreichendes Sehvermögen an beiden operierten Augen eingestellt hat.

Was ist, wenn erst ein Auge behandelt wurde? Beeinträchtigt dies nicht die Sehkraft des gesunden Auges? Erhält man eine spezielle Brille?

Man bekommt bis zur operativen Behandlung des zweiten Auges eine Kontaktlinse oder eine entsprechende Brille. Allerdings kann es in der Zeit zwischen der Operation des einen und des anderen Auges aufgrund der (starken) Ungleichheit beider Augen zu Störungen des beidäugigen Sehvermögens kommen. Eventuell kann in dieser Zeit auch das Führen eines Kraftfahrzeugs unmöglich sein. Bitte beachten Sie auch, dass Sie eventuell Einschränkungen in Ihren beruflichen und privaten Tätigkeiten hinnehmen müssen.

Welche Warnsignale gibt es für die Eltern?

manifestes Innenschielen eines Kindes

Schielstellungen in den ersten Lebensmonaten (bis 2.-3. Lebensmonat) sind normal, da die Fixation von den Neugeborenen ja erst gelernt werden muss.

Bleibende deutliche Schielstellungen werden in aller Regel von den Eltern bemerkt und es erfolgt eine frühzeitige Vorstellung beim Augenarzt. Gefährlicher sind dezente, kaum auffallende Schielwinkel, die häufig übersehen werden können.

Durch ein frühzeitiges Erkennen und eine adäquate Schielbehandlung kann jedoch eine dauerhafte Funktionsbeeinträchtigung vermieden werden. Mit Beginn des Schulalters sinken die Erfolgschancen der Behandlung erheblich. Schielende Babys und Kleinkinder brauchen daher eine möglichst frühzeitige Behandlung. Generell sollten alle Kinder spätestens mit 2 Jahren einem Augenarzt vorgestellt werden. Bei verdächtigen Befunden natürlich früher und bei Schielen in der Familie am besten innerhalb der ersten sechs Lebensmonate.

Was kann man gegen Schielen unternehmen?

Manchmal ist bereits eine Brille ausreichend, damit das Schielen behoben werden kann. Ist das nicht möglich, wird durch ein spezielles Augentraining, mit zeitweisem Abkleben eines Auges, versucht das Sehen zu normalisieren. Das erfordert ein konsequentes Herangehen der Eltern, die mit ihrem Kind in den ersten Lebensjahren eine tägliche Behandlung durchführen müssen. Nur durch diese Mitarbeit sind sie in der Lage, den Kindern ein beidäugiges Sehen im weiteren Leben zu ermöglichen.

Um ein Sehen ohne Doppelbilder zu ermöglichen oder einer Amblyopie (Schwachsichtigkeit) vorzubeugen, kann nach einiger Zeit eine Schieloperation notwendig sein.

Zu beachten ist auch, dass es auch Schielformen gibt, die von außen betrachtet nicht auffallen, aber trotzdem zur Schwachsichtigkeit führen können. Deshalb sind frühzeitige augenärztliche Vorsorgeuntersuchungen bei Kleinkindern immer empfehlenswert.

Warum schielen manche Menschen?

Gründe für das Schielen sind fast Ausnahmslos angeboren, können jedoch auch in verschiedenen anderen Umständen wie z B Verletzungen, die das Hirn betreffen ihre Ursache finden! Begründet sind Sie jedoch meist durch Fehlfunktion- bzw. durch eine Erschlaffung, der außen liegenden Augenmuskeln.

Schielen ist jedoch nicht gleich Schielen, ein leichtes Schielen gibt sich in der Regel nach einem bestimmten Zeitraum wieder. Geschieht dies nicht, sollte man in Erfahrung bringen wie man auf sämtliche Faktoren die in Verbindung mit Ihren Augen stehen reagiert.

Wie können Eltern und Augenarzt zusammenarbeiten?

Mit Ausnahme der Operation ist der Augenarzt bei allen anderen Therapiemaßnahmen nur erfolgreich, wenn die Eltern zuverlässig mitwirken. Der Augenarzt muss sich darauf verlassen können, dass die verordnete Brille ausnahmslos und ununterbrochen vom Kind getragen wird, dass bei der Okklusionsbehandlung Haut- oder Brillenpflaster nicht länger als vorgeschrieben auf dem Auge bleiben, jedoch ebenfalls nicht "nur mal zwischendurch" oder vorzeitig abgenommen werden, dass Augentropfen und -salbe genau nach Plan gegeben werden und dass kein Termin - sei es zur Untersuchung oder zur Schulung - ausgelassen wird.

Die Behandlung einer Amblyopie kann sich bis zum 12. Lebensjahr und manchmal darüber hinaus erstrecken, weil Rückfälle noch bis ins Wachstumsalter hinein möglich sind.
Ihr Augenarzt weiß, dass Sie und Ihr Kind viel Geduld aufbringen müssen. Er wird Sie in jeder Weise unterstützen: medizinisch, psychologisch und durch eingehende Informationsgespräche.

Wie wirkt sich das Schielen auf das Sehen aus?

Damit wir den Raum um uns richtig wahrnehmen können, müssen unsere beiden Augen in dieselbe Richtung schauen. In jedem Auge entsteht dabei jeweils ein Bild, das sich nur geringfügig von dem anderen unterscheidet. Diese beiden Bilder werden im Gehirn zu einem einzigen dreidimensionalen Seheindruck verschmolzen (Abb.1). Beim Schielen wird der Unterschied zwischen den beiden Bildern durch die Fehlstellung zu groß. Sie können im Gehirn nicht mehr richtig zur Deckung kommen. So entstehen störende Doppelbilder. Das kindliche Gehirn kann sich gegen Doppelbilder wehren, indem es das vom schielenden Auge übermittelte Bild einfach unterdrückt. Der Vorgang hat meist verhängnisvolle Folgen: das nichtbenutzte Auge wird nämlich nach einiger Zeit sehschwach ("amblyop").

Amblyopie nennt man die Sehschwäche eines organisch sonst gesunden Auges. Ohne Behandlung entwickeln nahezu 90% aller Schielkinder eine einseitige Amblyopie. Wird diese Schielschwachsichtigkeit nicht rechtzeitig entdeckt und behandelt, bleibt sie lebenslang bestehen. Das Kind kann dann nie mehr lernen, richtig beidäugig oder gar dreidimensional zu sehen. Es ist mehr durch Unfälle gefährdet und außerdem bei der Berufswahl beeinträchtigt. Eine rechtzeitige Behandlung kann die Amblyopie so gut wie immer verhindern oder beseitigen und meist auch gutes räumliches Sehen herstellen.

Gibt es beim Schielen Früh- oder Warnzeichen?

Kinder mit auffälligem Schielen haben die besten Chancen, weil sie von ihren Eltern schon aufgrund des "Schönheitsfehlers" frühzeitig dem Augenarzt vorgestellt werden. Leider sind die kaum oder nicht sichtbaren Abweichungen in der Überzahl. Sie fallen oft erst dann auf, wenn ein Auge bereits amblyop ist - etwa beim Einschulungssehtest, wenn es für eine erfolgreiche Behandlung meist zu spät ist. Allein aus diesem Grund haben 4% der Mitbürger eine erhebliche einseitige Sehschwäche. Es ist daher sehr wichtig, alle Merkmale zu kennen und zu beachten, die Hinweise auf ein drohendes oder schon eingetretenes Schielen geben können: Lichtempfindlichkeit, Augentränen, Zukneifen eines Auges, Verstimmung oder Reizbarkeit, chronische Lidrandentzündung, schiefe Kopfhaltung und ungeschickte Bewegungen sind Alarmzeichen. Jedes Zeichen für sich ist ein triftiger Grund, sofort den Augenarzt zu Rate zu ziehen. Bei nicht zu kleinen Abweichungen können Sie bei Ihrem Baby das Schielen so erkennen: Stellen Sie sich mit dem Rücken zum Fenster oder unter eine Deckenleuchte. Halten Sie Ihr Baby so vor sich, dass seine Augen zum Licht gerichtet sind. Sie sehen auf der Hornhaut beider Augen kleine Spiegelbilder des Fensters oder der Deckenleuchte. Die Spiegelbilder müssen in beiden Augen seitengleich zur Pupille liegen. Ist ein Spiegelbild verschoben, teilen Sie Ihrem Augenarzt unverzüglich Ihre Beobachtung mit (Abb.3). Diese Methode ist jedoch in vielen Fällen unzuverlässig und ersetzt keinesfalls den Besuch beim Augenarzt!

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