Das Auge

Das Auge lässt uns die Umwelt wahrnehmen, spiegelt aber gleichzeitig unsere eigenen Gefühle wider. Es ist ein Fenster durch das wir Reize aufnehmen und das anderen einen kurzen Blick auf unser Innerstes gewährt.

Mit dem Sehsinn nimmt der Mensch die Welt der Formen und Farben wahr. Objekte treten durch das Licht in Erscheinung, dass sie aussenden, reflektieren oder brechen. Das Auge fängt dieses Licht ein und im Gehirn entsteht das Bild der Umgebung. Für den sehend geborenen Menschen stellt das Augenlicht den wertvollsten und wichtigsten der Sinne dar. Zwischen 70 und 80 Prozent unserer Wahrnehmung erfolgt visuell. Dabei hilft das Auge, nicht nur unsere Umgebung zu erkennen, es spiegelt auch die eigenen Gefühle wider und unterstützt die zwischenmenschliche Kommunikation. In den Augen unseres Gegenübers können wir Wut, Trauer oder Freude und Liebe erkennen. Deshalb spricht man auch vom Auge als das „Fenster zur Seele“.

Darstellung des Auges in der Kunst

Der blinde Dichter Homer (griechische Büste)

Schon die Griechen in der Antike versuchten, ihren Skulpturen Leben einzuhauchen, in dem sie ihre Augen bemalten. Freilich verwitterte die Oberfläche der Kunstwerke über die Jahrhunderte und die Bemalung ging verloren. Ohne die Darstellung der Hornhaut, Regenbogenhaut und Pupille erscheinen die Augen der steinernen Figuren leblos und blind. Eine weltberühmte Darstellung ist die Büste des Dichters Homer, der allerdings tatsächlich blind gewesen sein soll.

David von Michelangelo (römische Statue)

Der Blick eines Menschen sagt viel über sein seelisches Befinden. Glück, Trauer, Schmerz oder Zufriedenheit und letztlich das Ende jeder menschlichen Regung, der Tod, spiegeln sich in den Augen wider. Nur wenigen Künstlern ist es gelungen, sich dieser Kraft menschlicher Ausstrahlung zu bedienen. Michelangelo verlieh seinem David jenen intensiven Ausdruck, der ihn fast schon lebendig erscheinen lässt.

Das sehende und das blinde Auge

Alois Glogar - nach der Hornhauttransplantation seines linken Auges

Das tragische Schicksal zu erblinden führt neben dem Sehverlust auch zu einem starr wirkenden, weiß gefärbten Auge (Hornhaut). Der suchende Blick ohne Chance auf Erkennen von Gegenständen und Personen signalisiert Hilflosigkeit. Für den sehend geborenen Menschen, der sich auf visuelle Sinneseindrücke verlässt, ist dies auch eine Behinderung in der zwischenmenschlichen Kommunikation und führt oft in die Isolation. Als erstem Arzt der Geschichte ist es Primarius Dr. Eduard Zirm gelungen, durch eine erfolgreiche Hornhauttransplantation den Wandel vom Blinden zum Sehenden durchzuführen. Diese erste dokumentierte, erfolgreiche Verpflanzung von gesunder, menschlicher Hornhaut gelang bereits vor über 100 Jahren. Heute ist die so genannte Keratoplastik die häufigste Organtransplantation weltweit.

Download (pdf, 2MB): Dr. Eduard Zirm

Nach der Erblindung

langsam hebe ich mein Gesicht
- die Nacht ist stärker als ich -
ich fühle die Sonne und sehe sie nicht -
die Nacht ist stärker als ich

(aus einem Gedicht von Hans H. Trinkl, 1926-1981)

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